Mehr,
als ich erwartet hätte!
Ich heiße
Markus Miko und bin 30 Jahre alt. Von September 1998 bis April 1997
traf ich mich mit meinem besten Freund und 5 Frauen einmal pro Monat
zur Erwachsenen-Firmvorbereitung. Am 24. April 1997 sind wir - im
Alter zwischen 22 und 45 Jahren - gefirmt worden.
Wir schätzten
vor allem die Möglichkeit einer offenen und oft sehr kritischen
Diskussion innerhalb der Gruppe, in der auch die unerwarteten Einwürfe
seitens des Pfarrers oder der Pastoralassistentin für ein Gesprächsklima
sorgten, in dem jeder ohne Bedenken seine Zweifel und Gedanken äußern
konnte.
Besonders viel Zeit wurde interessanterweise den Bereichen Trennbarkeit
von Kirche und Glaube sowie Demokratie innerhalb der Kirche und den
daraus resultierenden Problemen der Amtskirche eingeräumt. Weiters
haben wir mit großem Interesse die Möglichkeit genützt,
kompetente Auskunft über unterschiedlichste kirchenrechtliche
Fragen zu erhalten, die einzelne von uns schon seit längerem
beschäftigten. Darüberhinaus blieb aber auch genügend
Zeit für Kreativität (z.B. gemeinsames Gestalten einer Firmkerze)
und Spass.
Meine persönliche Meinung ist, dass ein(e) 15jährige(r)
kaum in der Lage ist, bewusst und auf fundierten Tatsachen basierend
eine Entscheidung für oder gegen Gott zu treffen. Man sollte
nachdenken, ob Firmung als kollektive Zwangsbeglückung in diesem
Alter nicht eher kontraproduktiv ist. Gerade in der Pubertät
stehen andere Themen im Vordergrund. Ich selbst habe meine Entscheidung
für Gott erst in Form eines langen Annäherungsprozesses
treffen können, an dessen Schluss die Erwachsenen-Firmgruppe
für mich eine wertvolle Erfahrung darstellte, die ich jedem als
ein modernes, gelebtes Beispiel für Demokratie und kritischen
Dialog innerhalb unserer Kirche nur weiterempfehlen kann.
Markus
Miko