Unterschriftenaktion
des Servitenordens - Zwischenbilanz

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erstellt am 03. Juni 2004

MOSAMBIK - Kindestötung, Organ- und Menschenhandel...
Eine Zwischenbilanz

Danke für 3.800 Unterschriften aus Österreich und Südtirol


Nun läuft die Unterschriftenaktion des Servitenordens für Mosambik schon einige Monate, Zeit für eine Zwischenbilanz. Bislang wurden ca. 190.000 Unterschriften gesammelt, hauptsächlich in Europa (Italien, Spanien, Portugal, Österreich, Südtirol, Deutschland), aber auch in Australien, USA, Eritrea, Papa Neuguinea, Japan und vielen anderen Ländern.
Die Unterschriften wurden im Rahmen einer Pressekonferenz in der Osterwoche in Rom Vertretern des italienischen und des EU-Parlamentes im Beisein mehrerer internationaler Menschenrechtsorganisationen überreicht.

Der Druck auf die Regierung von Mosambik ist in den letzten Monaten aufgrund von unzähligen Anfragen privater Personen sowie von NGOs und verschiedenen Menschenrechtsorganisationen, aber auch von politischen Instanzen (Italien, EU) stark gewachsen.

Auch die Servitinnen von Nampula, die die ganze Aktion ausgelöst haben, sowie landesinterne Menschenrechtsorganisationen und die Bischofskonferenz von Mosambik wurden durch die unendlich vielen Solidaritätsbekundungen in ihrem Kampf bestärkt. Nach anfänglichem Leugnen und Beschönigen seitens der Behörden sowie Verunglimpfungen und Verleumdungen der Schwestern seitens regierungsnaher Medien, sah sich die Regierung von Mosambik schließlich gezwungen zu reagieren.

Am 21. April gab der Generalstaatsanwalt, Joaquim Madeira, das erste Mal überhaupt zu, "ein Problem" zu haben was Kindestötung und Organhandel in seinem Land betrifft. Er hat bei einem Besuch in Nampula versichert, es werde neue Untersuchungen geben. Er gestand, dass aus ganz Mosambik schon seit Jahren Anzeigen vorliegen von Kindestötungen und -entführungen zu Zwecken des Menschen- und Organhandels. Er bezeichnete es als "absurd", dass noch kein einziger der Fälle aufgeklärt werden konnte.

Am 29. April sagte der Präsident von Mosambik, Joaquim Chissano, im Parlament von Mosambik, dass nicht mehr geleugnet werden kann, dass in Mosambik Handel mit Menschen zu Zwecken des Organhandels oder der Prostitution geschehe. Zuvor hatte sich Präsident Chissano mit dem EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi getroffen, der ihn auf dieses Problem angesprochen hat. Chissano sagte im Parlament weiter: "Wir dürfen es nicht zulassen, dass unser Land ein fruchtbarer Boden für irgendeine Form von Handel mit Minderjährigen wird. Diese Verbrechen stellen eine Demütigung unserer grundlegenden kulturellen und moralischen Werte dar." Zudem räumte er ein, dass sowohl die personellen wie auch finanziellen Mittel fehlen würden, landesweite angemessene und notwendige Untersuchungsverfahren einzuleiten.

Am 4. Mai hat Kommissionspräsident Prodi offiziell bekannt gegeben, dass die EU 10 Millionen Euro bereit stellt, um die Untersuchungen und Gerichtsverfahren in der Aufklärung dieser konkreten Fälle von Kindestötungen sowie von Menschen- und Organhandel in ganz Mosambik zu unterstützen.


Zusammenfassung eines Dossiers von fr. Claudio M. Avellone
Generalsekretariat für Gerechtigkeit und Frieden OSM

Rom, Ende Mai 2004